Paradiessucher

1986. Um ihre Träume zu verwirklichen will die siebzehnjährige Lenka die totalitäre Tschechoslowakei verlassen. Als sie und ihre Mutter unerwartet ein Visum nach Deutschland erhalten, setzt die Pubertierende ihre Mutter unter Druck und zwingt sie zur Flucht. Ziel?„Indolstart“!

„Paradiessucher“ ist eine tragikomische Bühnenadaption von Rena Dumonts gleichnamigen Erstlingsroman, der 2013 beim Hanser Verlag erschienen ist, eine Produktion im Rahmen kultureller Bildung, für Schulen und freies Publikum geeignet. Wie schon in der Produktion davor, tastet sich Rena Dumont mit gezielten Impros, Sense Memories und Rollenanalyse nach der Method Acting Methode an die Thematik des Stoffes. Sprich; Kalter Krieg - Flucht - Mutter-Tochter Beziehung - Integration - Heimatverlust - 80er Jahre - Pubertät.

Eine Story nach wahren Begebenheiten, in der die Zeitzeugin Dumont selbst die Rolle ihrer eigenen Mutter übernimmt.

Die Darstellenden sind größtenteils Mitglieder der „Freien Theater Company“ (für 14- bis 25-Jährige). Unterstützt werden sie von Mitgliedern des „Drama Club" (10- bis 14-Jährige). Beide Gruppen sind gegründet und geleitet von Rena Dumont. Zum Cast von „Paradiessucher“ gehören: 7 Jungdarstellerinnen und 4 Jungdarsteller aus der „Freien Theater Company“ im Alter von 14 bis 25 Jahren, 3 Mädchen und 5 Jungen zwischen 10 und 14 Jahren aus dem „Drama Club“, sowie 3 erwachsene Schauspieler:innen (Rena Dumont, Thomas Huber und Kathleen Vanessa Daniel).

„Paradiessucher“ ist eine tragik-komische Geschichte, die zur Hälfte in der ČSSR und in einem Flüchtlingslager in Königssee spielt. Eine temporeiche „Dramedy“ aus den 80ern, die brandaktuell wirkt.

Eine 17-Jährige öffnet den Briefkasten. Ein Kuvert fällt heraus. Es ist ein Urlaubsvisum nach Deutschland. Eine langerhoffte Nachricht. Eine Entscheidung muss fallen für die 17-jährige Lenka und ihre Mutter. Lenka ist fest entschlossen, ihr Heimatland zu verlassen, ihre ängstliche Mutter nicht. Lenka beginnt, heimlich die Flucht zu planen, ob mit oder ohne ihre Mutter. Der verzweifelten Mutter bleibt schließlich nichts anderes übrig, als ihre Tochter zu begleiten.

Die beiden ahnen nicht, wie sehr sie in der Heimat verwurzelt sind, wie schwer ihnen Abschied und Neuanfang fallen werden. Doch Lenka will es so. Sie verlässt ihren geliebten Freund Pavel, die Großeltern, ihre beste Freundin Drobina. All diese Menschen sieht sie zum zum letzten Mal. Und so begeben sich Tochter und Mutter zankend auf die Reise. Nach „Indolstart" – so der Plan. Doch schließlich landen sie in einem „Asylantenlager“ in Königssee. Nach neun Monaten Wechselbäder der Gefühle und Verwaltungshürden in der Fremde finden sie gereift zueinander und stellen fest, wie sehr sie einander Heimat (geworden) sind.

Alle Mädchen der Freien Theater Company verkörpern abwechselnd die Protagonistin Lenka. Rena Dumont, das „historische“ Mädchen spielt im Stück die Figur ihrer Mutter, angelehnt an ihre eigene Geschichte. Die männlichenMitglieder der Company spielen die übrigen Rollen.