Grafik mit animierten Vögeln

R. M. Rilke: Gedichte an die Nacht

Sonntag, 04.05.2025  | 20:00 Uhr

Veranstalter: Natalie Schorr

Infos

5€
Ermäßigt 12€

Aus: "Mythos Dionysos"
Nikolaus Lenau "Der schwere Abend"

Rainer Maria Rilke
Unwissend vor dem Himmel
Ausgesetzt auf den Bergen Aus: "Gedichte an die Nacht"

Die Sonette an Orpheus
Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouckama Knoop
Château de Mozot im Februar 1922

Erster Teil

Rezitation und Lesung: Natalie Schorr
(Natalie Schorr, München)

Wie die Mysterienkulte von Eleusis mit Einweihungsriten verbunden waren, um durch sie aus tieferen Schichten heraus sich zu entfalten,-so erschafft Rilke poetische Bilder, Zeichen aus Ganzheit in den "Gedichten an die Nacht", den "Sonetten an Orpheus": im Überschreiten des Hiesigen, erlebtem Licht im Dunkel, im "Sein" der Dinge.... Blumen, Früchte, Tiere, in welche er sich hinein fühlt. Sie alle tragen orpheische "Botschaften" in sich.

Und in der tiefen Verbindung zwischen Orpheus und der Natur schwingt eine Dionysos-Melodie mit der Orpheischen zusammen.

Nur wer die Leier schon hob
Auch unter Schatten,
darf das unendliche Lob
ahnend erstatten.

Nur wer mit Toten vom Mohn
aß, von dem ihren,
wird nicht den leisesten Ton
wieder verlieren.

Mag auch die Spiegelung im Teich
Oft uns verschwimmen:
Wisse das Bild.

Erst in dem Doppelbereich
Werden die Stimmen
Ewig und mild.

        Aus "Die Sonette an Orpheus"

        Erster Teil - Sonett IX

        - Insel-Verlag –

Aus den Erläuterungen von Katharina Kippenberg zu den Sonetten an Orpheus - Erster Teil - Insel Verlag

Orpheus bezwingt die Natur durch die unsichtbare und körperliche Kunst der Musik, er schließt Kräfte in ihr auf, von denen sie selbst nichts wußte. Die Tiere des Waldes werden vom Klang seiner Leier angezogen, vielleicht scharen sich die sanften Rehe um ihn, aber auch andere lernen lauschen, und alle vergessen der eigenen Laute, die die Natur ihnen als Sprache und Waffe verlieh. Es ist kein Zufall, daß gerade der Sänger zum Führer im neuen Leben erwählt wird. Musik ist eine sehr selbstlose Kunst, sie läßt dem Hörer den weitesten Spielraum für sein Innenleben. Je bedeutender ein Bild, eine Dichtung ist, desto mehr wird es den Beschauer, den Empfangenden in seine Vorstellung hineinzwingen. Beim Spiel des Orpheus aber ist es möglich und ebenso in den Pausen der «Verschweigung», daß sich mächtige Gebilde eigener Phantasie - Bäume, Tempel - im Innern aufrichten, daß es sich weitet und dunkel Gefühltes mit Gewalt ans Licht drängt, ja, daß das Wunder der Erscheinung eines schlafenden Mädchens sich in ihm vollzieht. «Sie schlief die Welt».

Natalie Schorr, gebürtige Hamburgerin, Ausbildung am Hamburgischen Schauspiel-Studio Hildburg Frese. Spielte an verschiedenen Theatern in Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Eigene Rezitationsprogramme aus Werken von Novalis und anderen deutschen Romantikern sowie von Goethe und Rilke.

Programmhinweis

Wie die Mysterienkulte von Eleusis mit Einweihungsriten verbunden waren, um durch sie aus tieferen Schichten heraus sich zu entfalten,- so erschafft Rilke poetische Bilder, Zeichen aus Ganzheit in den "Gedichten an die Nacht", den

"Sonetten an Orpheus": im Überschreiten des Hiesigen, erlebtem Licht im Dunkel, im "Sein" der Dinge.... Blumen, Früchte, Tiere, in welche er sich hinein fühlt. Sie alle tragen orpheische "Botschaften" in sich.

Und in der tiefen Verbindung zwischen Orpheus und der Natur schwingt eine Dionysos-Melodie mit der Orpheischen zusammen.

Aus: "Mythos Dionysos" (Reclam)
Nikolaus Lenau: Der schwere Abend
Rainer Maria Rilke
Unwissend vor dem Himmel…
Ausgesetzt auf den Bergen
"Gedichte an die Nacht"
"Die Sonette an Orpheus" Erster Teil
(Insel Verlag)

Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten

Versandarten

Gasteig HP8

Hans-Preißinger-Straße 8
81379 München

Platzhalter für Karte