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Ein Waschsalon – 35 Minuten sitze ich schon hier. Mir scheint, ich hätte beim Reingehen meine Schädeldecke abgenommen, mein Gehirn rausgefischt und in eine der Trommeln geworfen, ohne Waschmittel, nur zum Spülen und Schleudern. Der ganze Dreck, der sich so anstaut kann mal so richtig schön rausgeschüttelt werden. Danach gehe ich zu meiner Waschmaschine, mache den Deckel auf, zerre mein Gehirn raus und lasse es in einen Wäschekorb plumpsen. Für 20 Minuten trockne ich es im Trockner neben meinem Sitz, setzte mich wieder und starre auf die sich endlos drehenden Maschinen. Leute kommen – Leute gehen. Es dreht sich alles immer weiter. Piieps, es ist 20:00 Uhr, mein Gehirn ist trocken, und ich schleiche in dem Moment aus dem Salon, als gerade niemand her sieht.
Wir wollen den Zustand unserer heutigen Gesellschaft analysieren und unseren Umgang miteinander. Es soll um Begegnungen und Nicht- Begegnungen gehen. Um das bewusste Wegschauen und Nicht-Loslassen-Können. Wir Menschen haben mehr Kommunikationswege als je zuvor, die ganze Welt ist verbunden. Warum gibt es trotzdem so viel Einsamkeit? Wird es wirklich immer schwieriger wirkliche Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen? Diese Stückentwicklung möchte die Möglichkeiten von zwischenmenschlichen Begegnungen einfangen und auch infrage stellen.
Eine Produktion des Hofspielhaus-Jugendclubs
Regie: Anja Markl
Dramaturgie/ Leitung: Sascha Fersch und Mira Huber
Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten
Versandarten
Hofspielhaus
Falkenturmstraße 8
80331 München
